So Leute.
Auf den Wunsch von unserem Jürgen, seines Zeichens Jues110 hin gebe ich mal einige Infos und Photos meiner Südamerikareise bekannt. (Jetzt hab ich ja gerade funktionerendes Internet, dass auch schnell genug ist um Photos hochzuladen)

Momentan befinde ich mich in Paraguay, aber Moment mal wo ist das überhaupt:


Eines der ärmsten und unsichersten Länder. Angrenzend an Bolivien, Argentien und Brasilien. Mit der Hauptstadt Asuncion. 1 Mio Einwohner, mit dem Einzugsgebiet 4 Mio.

Wie sieht die Landschaft aus: Flach, heiss, teilweise dicht bewalded (Tschungel bzw. Regenwald) Teilweise Wasserknappheit.
Flach heisst richtig flach, lediglich einige kleine Erhebungen bis max. 600m. Heiss heisst bis zu 45 Grad und in einigen Teilen des Landes auch mehr. Frieren tut hier nur das Gefrierfach.

Hier Landschaftsbilder:































































































Da es in diesem Forum auch um Autos geht, vermehrt der Marke Land Rover gibts nun auch einige Photos von Automobilen.

Warum zum Teufel braucht man hier Allrad und höhere Autos?

Ausserhalb der Stadt gibt es nur zwei befestigte Strassen. Diese werden aber nicht in Stand gehalten und gleichen auch einer Schlaglochpiste. Alles andere sind freie Wege. Roter Sand, der bei Regen richtig böse werden kann. Am Land ist ein höheres Auto fast zwingend notwendig.
Hier regieren japanische und koreanische Marken, vor allem Toyota zeichnet sich durch Haltbarkeit und Zuverlässigkeit aus.
Beim Land Rover sind eigentlich nur 1er Discovery und Serien (oftmals auch die Santana Serien) beliebt. 200er und 300er Defender sind selten anzutreffen. TD5 und TD4 unbeliebt und defakto nicht vorhanden. Und wenn Defender dann eher 130er. Alles andere ist unbrauchbar für die Zwecke hier. Die Serien wurden zu tode gefahren und neigen sich dem Ende zu. Gute Ersatzteilbeschaffung und die einfache Reparaturmöglichkeit lässt sie aber dennoch hier und dar aufscheinen.
In urbanen Gegenden kann man dennoch ab und an mal einen Defender antreffen mit all möglichem unbenutztem Offraodzubehör aus der Wunschliste beim Händler.
Jegliche Elektronik und Autos mit Steuergeräten sind unbeliebt, aus dem einfachen Grund da es keine flächendeckende Infrastruktur an Werkstätten gibt, wie es diese Fahrzeuge benötigen, egal welcher Marke. Das heisst nicht, dass sie nicht funktionieren, die Versorgung aus dem "Klumpertladen" ist einfach mit diesen Fahrzeugen nicht möglich.
Die Armee hat einige TD4 Defender gekauft. 110er mit einer Ladefläche die man auf drei Seiten aufmachen kann. Sehr aufmerksam. Jedoch wurde eine weitere Bestellung gestoppt, weil es im Chaco, der heissen Region immer zu Problemen geführt hat. Einzige Plus für die Soldaten war die Klimanlage, von der die Freude aber schnell verflog wenn sie bei 45 Grad ohne Schatten am Armee-AbschleppLKW warten mussten.

Toyota hat die Nase vorne mit all seinen Modellen. Hier gilt das selbe wie oben beschrieben. Neuere Toyotas sind unbeliebt.

Die Asiaten haben hier die Nase vorn in Punkto, Preis-Leistung, Haltbarkeit und Zuverlässigkeit.

Amerikanische Pick Ups und Co. sind nur im urbanen Raum anzutreffen und dienen reinem Macho Gehabe, was hier übrigens sehr verbreitet ist. Man pfeifft defakto jeder Frau nach. Für diese Fahrzeuge gilt wie oben beschrieben leider die fehlende Versorgung mit Werkstätten als auch noch dazu der hohe Spritverbrauch, der auch hier eine Rolle spielt.
Ein Bauer hier hats am Punkt gebracht:
Warum solle er sich einen Amerikaner kaufen der bei diesen Strassenverhältnissen so viel Sprit braucht wie ein klein LKW und nicht mal annähernd so viel laden kann? Will man einen Pick UP, reichen asiatische Fabrikate völlig aus,die nur gerningfügig weniger laden können wie Amis, jedoch bessere Reaparturmöglichkeiten und Spritverbracuh bringen.

Generell gehört noch gesagt, dass jegliches Off-Road Zubehör, das in den USA bzw. Europa als zwingend notwenig empfunden wird hier nicht gebraucht wird.
Was man braucht ist ein Rammschutz und Steinschlagschutz für Kühler und Scheinwerfer, sowie eine Schnorchel mit dazu passender Luftfilterabdichtung etc. für häufig vorkommende Wasserdurchfahrten. Auch ist ein Reservereifen ausreichend mit einem kleinen Wagenheber. High Lifts, Überrrollkäfige und LED Beleuchtungen habe ich noch keine gesehen. Genauso wie Höherlegungen, Spurverbreiterungen und überdimensionierte Grobstollenreifen. Eine Seilwinde ist von Vorteil. Hier ist Off Road aber auch kein Freizeitspass, sondern eine Notwendigkeit. Als dies mag sicher ein Punkt aus mangelnder Kaufkraft sein, sowie auch manchmal völlig unütz.

Auch bei LKW verlässt man sich gern auf ältere Modelle wie den Mercedes Kurzhauber, der in Brasilien produziert wurde.
MAN, DAF, Volvo und Co sucht man hier vergebens. Lediglich der Scania hats vereinzelt hierher geschafft. Es regiert aber Mercedes. Sowohl im LKW als auch Bus Sektor.

Im Stadtverkehr kommt man mit normalen Autos auch gut zurecht solange es nicht regnet, denn durch das fehlen jeder Kanalistion bzw. mit Müll verstopften wenigen Abflüssen kommt es bei jedem Regenguss zu Überschwemmungen von bis zu 30cm und mehr, wo man dann die Schlaglöcher in den ungepflegten Strassen nicht mher sieht.

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der Halbschuhturist

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Gruß vom Burgenland. Sutte.

Schön zu hören, dass es dir gut geht.

Bist du beruflich dort unterwegs?

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Grüße,

schulf

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"Everything will be all right in the end. If it’s not all right, it is not yet the end!"

Hi Chris!

Einige Fotos kennt man ja schon von Facebook, so auf einen Blick sind sie aber noch viel eindrucksvoller finde ich und man bekommt einen kleinen Einblick in deine neue Welt.
Wenn du wieder daheim bist hoffe ich wir sehen uns dann bald und du erzählst mir ganz viel von deinen Eindrücken dieser für uns unvorstellbaren Welt. Ich bin schon sehr neugierig.

Alles Gute und
liebe Grüße
Sibylle

@ Chris
Weihnachten zu Hause oder im Paradis

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Gruß vom Burgenland. Sutte.

Ja ich arbeite. Mit Halbschuhen

Und ja Weihnachten und Neujahr gibts hier

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Tolle Bilder und ein wirklich interessanter Bericht zum Land - mal aus einem ganz anderen Blickwinkel

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Wer nicht will, der hat schon...

Dann lernst du die Leute wirklich kennen.

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Grüße,

schulf

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wann bist du planmäßig zurück

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Gruß vom Burgenland. Sutte.

Ja Leute lerne ich gut kennen. Meine Spanisch Kenntnisse sind auch schon gut. Wieder eine Sprache mehr in der Tasche
Obwohl hier mehrfach Guarani, die Sprache der früheren Indianer gesprochen wird versteht man spanisch fast überall. Die Leute sind sehr freundlich und gehen auf einen ein und wollen helfen wo es nur geht. Englisch kann man zuhause lassen.

Also falls dies auch wer lesen sollte der dahin möchte, den empfehle ich im vorhinein einen Spanischkurs zu besuchen für die Basics, was ich leider nicht gemacht habe, weils bei mir zu schnell ging. Bereue ich jetzt. Gut, Zeit wäre keine gewesen.

All das hier soll kein Reisebericht werden. Ich mit meiner unkonventionellen Art und Weise sowie Herangehensweise an Dinge sehe Sachen anderes als man es gewöhnt ist zu lesen. Hier gibts Bilder zu gucken wie gewünscht. Falls mehr gewünscht sind stell ich nochmal einen Schwung Bilder ein.

Wenn man erstmal zum Arzt muss, Spezielle Dinge einkaufen muss, Berufliche Telefonate führen muss, mit der Polizei über Strafzettel sprechen muss, den Parksherriff über einen geeigneten Parkplatz fragen muss, bei einem Autounfall live dabei war, den Buschauffeur nach dem Weg fragen muss, abends in der Bar ein Bier bestellt, Halbschuhe kaufen muss, mit Leuten auf der Straße ins Gespräch kommt, usw... Durch all diese Dinge lernt man Land und Leute richtig kennen. Ich bin zwar kein Reisender in diesem Sinne, jedoch gibt es hier Reisende mit Geländewagen und LKWs die genau diese Dinge zu vermeiden versuchen und so gut wie möglich abgekapselt in und aus ihren Vehikeln leben.

Für mich liegt es darin , das Land zu entdecken in dem ich absichtlich Nebenstraßen, Nebengassen usw. nehme. Dort esse, wo auch die Einheimischen essen. Auf der Straße. Dort einkaufe wo die Einheimischen einkaufen. Das beschert einem mit schönen als auch negativen Eindrücken.

Auch gibt es einige Europäer und Amis. (Schulf, du bist doch auch beruflich unterwegs in Südamerika, wenn ich das richtig in Erinnerung habe?)

Meinen zweiten Versuch einer Reise nach Peru tief in die Berge, weit hinter Machu Picchu musste ich wieder sein lassen aus Sicherheitsgründen.

Bis dahin Leute, am 8 Jänner komm ich heim. Einmal am Tag startet hier vom internationalen Flughafen (der einzige), der kleiner ist als der in Wiener Neustadt ein Flugzeug. Wohin? Natürlich in die Luft. Wenn es Richtung Braslien fliegt über unendliche Wälder, ich von dort nach München komme und von dort aus nach Schwechat und von dort weiter nach Heim ist alles geritzt

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Stimmt, ich war auch schon in Südamerika unterwegs. Bisher aber nur in Chile, Argentinien und Peru. Dieses Jahr noch ein bischen Mexiko, aber das ist fast schon zu amerikanisch. In den südamerikanischen Ländern habe ich die gleichen Erfahrungen gemacht wie du, sprich mit allen anderen Sprachen außer Spanisch kannst du nichts anfangen. Die Leute sind sehr freundlich, und wenn sie mitbekommen, daß du kein Gringo (=Amerikaner) bist, dann freuen sie sich meist noch mehr. Speziell in Mexiko ist das eigentlich wichtig, da dort das Abzocken der Gringos Volkssport Nr. 1 ist.

Die schönen und die eher nicht so schönen Eindrücke machen meiner Ansicht nach aber gerade den Reiz solcher beruflichen Reisen aus. Man lernt die Leute halt von ihrer natürlichen Seite her kennen und nicht nur in der perfekten Urlaubswelt. Ich jedenfalls möchte keine Erfahrung die ich auf meinen Reisen gesammelt habe missen, egal ob es schöne Länder waren oder eher nicht so schöne Flecken.

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Grüße,

schulf

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Das mit dem Amerikaner (gemeint sind die USA) kann ich bestätigen.

Auch kommt man in diversen deutschen Kolonien mit deutsch gut zurecht. Warum das so ist? Tja, den geschichtlichen Hintergrund darf jeder selbst im Netz nachschlagen.

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Weiterhin wünsche ich dir noch viel Spaß und fantastische Eindrücke dort!

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Grüße,

schulf

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Weil ich gerade Zeit habe. Noch mal ein Schwung Land Rover Bilder:

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Und was mich mehr fazinierte: VW BUSSE

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